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Ausstellungseröffnung: Freitag, 23. März 2012, 19.30 Uhr

Begrüßung: Axel Zwach (1. Vorsitzender)

Einführungsrede zur Ausstellung: Bernd Künzig, Baden-Baden

Ausstellungsdauer: Samstag, 24. März 2012 bis Sonntag 20. Mai 2012

Künstlergespräch: Mittwoch, 18. April 2012, 18.00 Uhr


Manfred Hamm 1944 Geboren in Zwickau
1961-1963 Ausbildung als Photograph in Ulm und München, Werbe- und Theaterphotographie
1965-1967 Weltreise mit längeren Aufenthalten in Australien und der Südsee
1967-1970 Berlin, Mitarbeit bei der Galerie S, Ben Wargin
seit 1970 Tätigkeit als Pressephotograph in Berlin
seit 1976 Buchpublikationen und Fotoausstellungen
seit 1984 Berufenes Mitglied der Deutsche Gesellschaft für Photographie e.V. (DGPh)

Martin Kasper 1962 Geboren in Schramberg
1982 - 1987 Studium der Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe
1990 - 1991 Stipendium Schloss Solitude in Stuttgart
2002 Stipendium der Christoph Merian Stiftung, Basel in Montreal
2005 Stipendium Cité Internationale des Arts in Paris
   
  Martin Kasper lebt und arbeitet in Freiburg im Breisgau

Pressebericht der Mittelbadischen Presse vom 23.03.2012

23.03.2012 - Offenburg. »Ich habe eine Schwäche für missglückte Sowjet-Architektur«, bekennt Martin Kasper. Einige Beispiele dafür sind auch in der Offenburger Ausstellung mit Werken aus den Jahren 2007 bis 2012 zu sehen Zum Beispiel den Kongressbau aus den 80er-Jahren in der bulgarischen Hauptstadt Sofia oder die Aula einer Schule im ukrainischen Lemberg. Oder den Wartesaal eines Moskauer Bahnhofs – dort wo die Züge nach Sibirien abfahren. Kasper mag die besondere Atmosphäre der Wartesäle auf Bahnhöfen. Er empfindet sie als Zwischenräume ohne Ein- und Ausgang, als zwielichtig.
Im Kontrast dazu stehen die Bilder vom Internationalen Congress Centrum (ICC) in Berlin, verschiedene Raumvariationen mit ähnlicher Farbstimmung. Ocker, Orange, Rot- und Grüntöne sind die bevorzugten Farben. Kasper arbeitet mit Tempera, schätzt dabei die Transparenz der Farben und die matte Oberfläche.
Auf seine Motive stößt Kasper manchmal durch Zufall, sucht aber auch ganz gezielt. Oft ist er in Russland und in der Ukraine, aber auch in Berlin unterwegs. Er fotografiert die Räume, die ihn faszinieren, und fertigt Skizzen an, bevor er mit den meist großformatigen Gemälden beginnt.
»Ich leihe mir die Räume aus«, beschreibt er den künstlerischen Prozess, wenn er die Räume nach seinen Vorstellungen rekonstruiert, Details verändert oder hinzufügt, wenn Naturalistisches abstrakt wird und Farben übersteigert werden.
Die unvollkommenen Räume liefern Kasper die ideale Ausgangsbasis für seine Rauminterpretationen. Vollkommenes wäre für ihn eher hinderlich: »Wenn Architektur zu perfekt ist, dann lässt sie mir zu wenig Spielraum«, ist sich der Künstler sicher.
Kaspers Gemälde zeigen nur leere Räume, bisweilen spärlich mobiliert oder mit überdimensionalen Lampen ausgestattet. Lebendiges ist auf den Bildern nicht zu sehen. Das hat er mit Manfred Hamm gemeinsam. Wenn der Fotograf nicht mehr genutzte alte Produktionshallen ablichtet, sieht er sich als Bild-Archäologe. Seit den 1970er-Jahren spürt er der »Toten Technik« nach, den »antiken Stätten von morgen« – so zwei seiner Buchtitel.
Auch in der Offenburger Ausstellung hängen Innenansichten von verlassenen Fabriken, daneben Konzertsäle ohne Besucher und Markthallen ohne Händler, Waren und Kunden. Hamms meist kleinformatige Schwarz-Weiß-Bilder wirken perfekt, streng und etwas unterkühlt. »Er behandelt Räume wie Porträts«, erläutert Künstlerkollege Kasper, der den Fotografen in seine Ausstellung beim Kunstverein Offenburg/Mittelbaden eingeladen hat. Seine detailgenauen Fotos nimmt Hamm mit einer großen Plattenkamera und ohne künstliches Licht auf.

Biografisches
Martin Kasper, Jahrgang 1962, wurde in Schramberg geboren. Er studierte Malerei an der Staatlichen Akademie der Bildenden Künste in Karlsruhe und wurde mit Stipendien ausgezeichnet. Kasper lebt und arbeitet in Freiburg.
Manfred Hamm, Jahrgang 1944, stammt aus Zwickau. Seine Ausbildung als Fotograph absolvierte er in Ulm und München. Mitte der 60er-Jahre ging er auf eine zweijährige Weltreise mit längeren Aufenthalten in Australien und der Südsee.Anschließend arbeitete er als Pressefotograf in Berlin und gab zahlreiche Fotobücher heraus. In diesem Jahr erschien ein Bildband über Konzerthäuser.


Innenräume: Manfred Hamm, Fotografie, Martin Kasper, Malerei, Kunstverein Offenburg/Mittelbaden, Kulturforum Offenburg, Amand-Goegg-Straße 2, 24. März bis 20. Mai, Künstlergespräch am 18. April, 18 Uhr. Öffnungszeiten: Dienstag, Donnerstag, Freitag 13-17 Uhr, Mittwoch 13-20 Uhr, Samstag und Sonntag 11-17 Uhr.

 

 

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