In ihren großformatigen farbintensiven Malereien balanciert Stephanie Pech (*1968) Body Art, Figuration und Abstraktion auf spannungsvolle Weise aus. Aus dem Prinzip der Collage entwickelt sie eine Kombinatorik, bei denen Ebenen des Künstlichen und des Natürlichen aufeinanderprallen. Ihre Malerei verweist auf das Auflösen der festen Grenzen zwischen unterschiedlichen Identitäten, Körpern und Realitäten.
 
Der nahezu unsichtbare Kosmos der Insekten, die unter der Wasseroberfläche verborgenen Meerstiere, einzelne Blüten, simple Dinge des Alltäglichen werden zu Protagonisten ihrer oftmals großformatigen Malerei. : Ihre bühnenartigen Stillleben, ihre vielschichtigen Bildebenen und vor allem ihre collageartigen, subtilen Texturen verweben sich zu Bildereignissen, in denen der Gegenstand und die Farbe, das Sujet und seine Stofflichkeit miteinander agieren.
 
Stephanie Pech arbeitet mit malerischer Prägnanz Bildthemen heraus, eine konzeptionelle Herangehensweise, der sie einen Kontrapunkt der Unkalkulierbarkeit entgegensetzt: In ihren Anthropometrien. begreift sie den menschlichen Körper als „lebendigen Pinsel“. Als direkte körperliche Bewegung auf der Leinwand hinterlässt dieser unmittelbare zufällige Haut-Texturen und Spuren. In diese ‚wilden Formen’ arbeitet Stephanie Pech mit der ihr eigenen Präzision hinein, aus der ‚reinen Farbe’ entwickelt sich die Konkretion, aus der Flüchtigkeit der Bewegung wird eine malerische Behauptung. Stark herangezoomt untersucht sie die Wesenhaftigkeit der Bildsujets, die sich mit den Körperspuren verbinden: Neue autonome, fragile, hybride Wesen im Wandel zwischen Wachstum und Verfall in unterschiedlichen Aggregatzuständen entstehen.
 
Ihr Bildthema ist die Koexistenz und Interaktion zwischen den Welten, die der Menschen und die der Natur, scheinbar voneinander getrennte und entfremdete Bereiche. Fragestellungen, wie weit sich der Mensch von der Natur entfernt hat, wie diese unsichtbaren Grenzen zu überwinden sind und wie wir mit unserer nichtmenschlichen Umwelt auf vielfältige Weise verquickt sind, werden in ihren Bildern untersucht. Die Froschperspektive, die sie dem Betrachter zuweist, nötigt ihn zur eigenen Anschauung.